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Bilanz der Gewittersaison 2017: Bereits Ende August wurde der Jahresschnitt von 700.000 Blitzen übertroffen - nowcast und der Deutsche Wetterdienst analysieren das laufende Blitzjahr

München/Offenbach, im Oktober 2017 – Die meisten Gewitter des Jahres 2017 liegen erfahrungsgemäß hinter uns. Zeit für eine Zwischenbilanz des renommierten Münchner Blitzortungsunternehmens nowcast, das die aktuellen Daten des laufenden Jahres zusammen mit dem Deutschen Wetterdienst (DWD) analysiert hat. 

Mehr Blitze an weniger Gewittertagen
Bis Ende August hat nowcast 716.259 Blitze in Deutschland registriert – das sind bereits 76.751 mehr als im gesamten letzten Jahr. Anders als gelegentlich in den Medien zu lesen, gibt es also offenbar keinen Trend zu weniger Gewittern und Blitzen: „Im Schnitt der letzten zehn Jahre hat es an 195 von 365 Tagen geblitzt. Und obwohl wir bis Ende August 2017 erst 142 Gewittertage gesehen haben, gab es bis dahin mehr Blitze mit mindestens 5 kA Stromstärke als in jedem der letzten vier Jahre“, sagt Daniel Betz, Chief Product Officer bei nowcast. Für die hohen Werte in diesem Jahr ist vor allem das heftige Gewitter vom 22. Juni 2017 verantwortlich: Allein an diesem Tag zuckten 104.371 Blitze über Deutschland – der zweithöchste Tageswert der letzten 10 Jahre (2013, am 20. Juni waren es 184.983 Blitze).

Gewitterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes vor allem von Mai bis August
In den Monaten Mai bis August kommt es in Deutschland am häufigsten zu Gewittern, da die Sonne die Erdoberfläche und somit die unteren Luftschichten stärker aufheizt und den Temperaturunterschied zwischen verschiedenen Luftschichten in der Atmosphäre besonders groß werden lässt. Auch in diesem Jahr hat der DWD die meisten seiner Gewitterwarnungen in den Sommermonaten herausgegeben.

Mehr Blitze im Süden Deutschlands
„Tendenziell ist der Süden Deutschlands stärker von regelmäßiger Gewitteraktivität betroffen, da die Alpen die Bildung von Gewittern fördern. Die direktere Sonneneinstrahlung am Berghang führt zu einer schnelleren Erwärmung des Bodens und damit zu stärkeren Aufwinden. Dennoch bleibt auch der Norden nicht von einzelnen starken Gewittern verschont“, weiß Daniel Betz, Chief Product Officer bei nowcast.

Stärkere Gewitter als Folge des Klimawandels?
Auch wenn die Gewitter zumindest in diesem Jahr etwas heftiger als in den letzten Jahren ausfielen und die Frontgewitter mehr Schäden durch starke Windböen verursacht haben, lässt sich dennoch noch kein eindeutiger Trend ablesen. Zwar wurde das innovative und hochpräzise Blitzortungssystem LINET (Lightning Detection Network) des deutschen Experimentalphysikers und nowcast-Gründers Prof. Dr. Hans-Dieter Betz bereits Ende der 1980er Jahre entwickelt und ist heute weltweit im Einsatz, jedoch reichen die vergleichbaren und flächendeckenden Daten, die das System seit 2006 für Europa liefert, für eine Langzeitbetrachtung (noch) nicht aus: „Der Klimawandel bewirkt sicherlich auch Veränderungen bei der Häufigkeit extremer Wettersituationen. Ob jedoch die Zahl der Blitze pro Gewittertag generell zunimmt, kann nicht abschließend beurteilt werden. Dazu müsste man Daten von mindestens 30 Jahren vergleichen – und so lange gibt es diese Systeme noch nicht. Gewitter sind Einzelereignisse und jedes Jahr ist anders“, so Dipl.-Met. Gerhard Lux vom Deutschen Wetterdienst (DWD), der zu den nowcast-Kunden der ersten Stunde gehört.

Das Prinzip der Blitzortung
Das Blitzortungssystem LINET mit seiner patentierten dreidimensionalen Messmethode von nowcast misst mit hochempfindlichen Sensoren die elektromagnetische Strahlung, die von Blitzen ausgeht. Diese erreicht die Sensoren zu unterschiedlichen Zeitpunkten, sodass der Blitz durch Berechnungen genauestens geortet werden kann. LINET misst nicht nur die Position, sondern auch Stärke und Polarität von Blitzen und insbesondere die Höhe von Wolkeblitzen, die für die Bestimmung der Stärke eines Gewitters essentiell ist. Der Blitzbilanz liegen die gemessenen Daten für Blitze ab 5kA nach der üblichen internationalen Norm IEC 62858 zugrunde. Darüber hinaus erfasst nowcast durch Messungen im Hochpräzisionsbereich auch Blitze ab einer Stromstärke von 1kA.

Anwendungsgebiete für Blitzdaten durch Versicherer
Neben dem Deutschen Wetterdienst (DWD) nutzen auch Schadensversicherer wie die Allianz die Blitzdaten von nowcast. Mit LINET spot hat nowcast eine spezielle Lösung für Versicherungen entwickelt, mit der vermeintliche Blitzeinschläge mit Schadensfall anhand einfacher Adresseingabe überprüft werden können. 


Über nowcast
Im Jahr 2002 gründete Prof. Dr. Hans-Dieter Betz die nowcast GmbH. Das Blitzortungssystem LINET, bekannt geworden durch seinen patentierten 3D-Algorithmus, hat sich innerhalb kürzester Zeit zum Premiumanbieter seiner Branche entwickelt. Durch die stetige Weiterentwicklung der Technik ist die Präzision, mit der nowcast Blitze und Gewitter orten kann, einmalig. In Deutschland erfasst nowcast derweil mit 29, europaweit mit 150 und weltweit mit über 600 Sensoren seine Blitzdaten. Zu den zahlreichen, jahrelangen Kunden gehören in Deutschland der Deutsche Wetterdienst (DWD), Schadensversicherer wie die Allianz, die Bundeswehr, sowie weltweit nationale Wetterdienste, Energieversorger, die Luft- und Raumfahrt, Open Air Veranstalter, Freizeitparks, Golfplätze, die Schifffahrt und Flughäfen. nowcast stellt seinen Kunden aber nicht nur Blitzdaten in Echtzeit und deren Analyse zur Verfügung, sondern ermöglicht Kunden auch den Kauf eines eigenen, unabhängigen, zuverlässigen Blitzortungssystems ‚LINET systems’ mit Hard- und Software. Weitere Informationen unter: www.nowcast.de

Über den Deutschen Wetterdienst (DWD)
Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Er ist zuständig für die Erfüllung der meteorologischen Erfordernisse aller Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche in Deutschland. Seine Aufgaben basieren auf einem Informations- u. Forschungsauftrag, der im Gesetz über den Deutschen Wetterdienst geregelt ist. Weitere Informationen unter: www.dwd.de.
Ihr Ansprechpartner in der DWD-Pressestelle: Gerhard Lux, Telefon: 069 8062 4501